Lehrveranstaltung WPF 53, Liste der Angebote für M24, M24, 6.FS, SoSe2024, MSM2

WPF 53: '[Angebot 53] Self-care in Healthcare – Potentiale der Mind-Body-Medizin zur Resilienzsteigerung, Gesundheitsförderung und Stressreduktion für Ärzt:innen und Patient:innen'

Lehrformat: Praktikum (Großgruppe) (60.00 Std.)
Kurzbeschreibung: 1. Ziel und Inhalt des Wahlpflichtmoduls Psychische Erkrankungen zählen zu den häufigsten Gründen für langfristige Arbeitsunfähigkeit. Insbesondere depressive und andere affektive Störungen, sowie Belastungsreaktionen wie das Burn-out-Syndrom, sind schon seit Jahren ein zunehmend relevantes Gesundheits- und gesundheitsökonomisches Prob-lem und machen auch vor den Gesundheitsfachberufen nicht halt: Nationale wie auch internationale Untersuchungen zeigen, dass sich Beschäftigte in den Gesundheitsberufen häufig dau-erhaft gestresst fühlen und dass die aktuellen Arbeitsbedingun-gen in der stationären klinischen Versorgung als Gesundheitsge-fährdung v.a. in Bezug auf ein erhöhtes Burn-out-Risiko gese-hen werden können (Raspe et al., 2020, Dudman, Isaac, & Johnson, 2015). Eine der häufigsten und komplexesten Stress-Folgeerkrankungen ist das Burn-out-Syndrom. Es ist ein ar-beitsbezogenes Belastungssyndrom, das mit emotionaler Er-schöpfung, Depersonalisation (persönliche Distanzierung) und verminderter Leistungsfähigkeit einhergehen kann. Es ist als langfristige Reaktion auf anhaltenden interpersonellen Stress im Arbeitsbereich zu verstehen und betrifft damit besonders häufig Menschen, die im pädagogischen und Gesundheitsbereich tätig sind. (Maslach & Leiter, 2016). Daraus ergeben sich im Gesundheitssektor auch negative Kon-sequenzen für die Versorgung der Patient:innen. Die Leitsymp-tome des Burn-out Syndroms wirken sich indirekt auch auf die Ärzt:innen-Patient:innen-Beziehung und damit auf deren Ver-sorgung aus: • Wer emotional erschöpft ist, kann sich auch nicht gut emoti-onal auf andere beziehen, also mitfühlende oder empathisch sein. • Die persönliche Distanzierung geht mit einem zynischen, gleichgültigen oder sogar unmenschlichen Blick auf andere einher. • Eine negative Selbstwahrnehmung in der Arbeit mit Pati-ent:innen, die mit Unzufriedenheit, Hoffnungslosigkeit und Ohnmacht einhergeht, schränkt sowohl Arbeitsmotivation als auch Leistungsfähigkeit ein. Frühzeitige Prävention und Gesundheitsförderung – oder auch Resilienzförderung – von Menschen, die im Gesundheitssystem arbeiten, ist damit sowohl aus gesundheitsökonomischer Sicht wie auch im Sinne einer guten Patient:innenversorgung zentral. Gleichzeitig ist das Wissen über Stress, Stressfolgeerkrankun-gen und die Möglichkeiten des Stressmanagement für die ärztli-che Berufsgruppe auch im Umgang mit ihren häufig auch stressbelasteten Patient:innen von großer Bedeutung. Ein bereits weit verbreitetes integrativmedizinisches und res-sourcenorientiertes Therapie-Angebot zur Prävention im Um-gang mit Stress und zur Behandlung von Stressfolgeerkrankun-gen ist die Mind-Body-Medizin (MBM). Dazu gehören u.a. die zahlreichen Arten von Yoga, Meditation uns Achtsamkeit. Die Wurzeln der MBM liegen u.a. in den Ergebnissen der Stressfor-schung. Sie bezieht sich auf den wechselseitigen Einfluss von Geist, Psyche (Mind), Körper (Body) und Verhalten sowie auf die direkte Wirkung von Gefühlen, Gedanken, Einstellungen, sozialen und spirituellen Aspekten und Verhaltensfaktoren auf die Gesundheit. MBM unterstützt den Menschen darin die Fä-higkeit zur Selbstfürsorge zu entwickeln und/oder zu erhalten. Ansätze aus der MBM haben sich bereits als wirksam in Bezug auf die Behandlung und Prävention des Burn-out Syndroms insb. auch bei Gesundheitsfachpersonal erwiesen: Sie wirken sich grundsätzlich positiv auf das psychische Wohlbefinden aus, können negativen Stress reduzierten und gleichzeitig die Le-benszufriedenheit sowie das Wohlbefinden steigern. Auch die Empathie der Beschäftigten in den Gesundheitsberufen kann gestärkt werden, was sich damit auch indirekt wieder auf die Patient:innenzufriedenheit auswirkte kann (Lomas, Medina, Ivtzan, Rupprecht, & Eiroa-Orosa, 2019). In diesem Wahlpflichtfach werden salutogenetische und resili-enzfördernde Aspekte im Umgang mit (arbeitsbezogenen) Be-lastungen und die präventiven und therapeutischen Möglichkei-ten der MBM in diesen Bereichen und in Bezug auf die klinische Tätigkeit erarbeitet und vertieft – unter besonderer Berücksichti-gung der aktuellen wissenschaftlichen Studienlage, aber auch ganz praktisch mittels angeleiteter Selbsterfahrung der Teilneh-mer*innen (verschiedene Entspannungs-, Meditations- und Achtsamkeitsübungen) und vielen Patient:innen-Beispielen zu relevanten Indikationen. Weiterhin werden bekannte Konzepte aus der Mind-Body-Medizin unter Zuhilfenahme von Kasuistiken vorgestellt und interaktiv diskutiert. Mit Hilfe verschiedener Messmethoden aus dem Bereich der Biosignalanalyse werden zudem die physiologischen Zusammenhänge von Stress und Stress- bzw. Entspannungsreaktionen verdeutlicht. Dudman, J., Isaac, A., & Johnson, S. (2015, 10.06.2015). Revealed: how the stress of working in public services is taking its toll on staff, The Guardian. Retrieved from https://www.theguardian.com/society/2015/jun/10/stress-working-public-services-survey Lomas, T., Medina, J. C., Ivtzan, I., Rupprecht, S., & Eiroa-Orosa, F. J. (2019). A Systematic Review and Meta-analysis of the Impact of Mindfulness-Based Interventions on the Well-Being of Healthcare Professionals. Mindfulness, 10(7), 1193-1216. Maslach, C., & Leiter, M. P. (2016). Understanding the burnout experience: recent research and its implications for psychiatry. World Psychiatry, 15(2), 103-111. Raspe, M., Koch, P., Zilezinski, M., Schulte, K., Bitzinger, D., Gaiser, U., . . . Nienhaus, A. (2020). Arbeitsbedingungen und Gesundheitszustand junger Ärzte und professionell Pflegender in deutschen Krankenhäusern. Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, 63(1), 113-121. 2. Struktur und Inhalt des Wahlpflichtmoduls Das interprofessionelle Konzept ist überwiegend praktisch und anwendungsorientiert geplant, mit praktischem Unterricht von Ärzt*innen, Psycholog*innen/ Psychotherapeut*innen und Mind-Body-Therapeut*innen in verschiedenen naturheilkundlichen, integrativmedizinischen und psychosomatischen Einrichtungen/ Bereichen der Charité Universitätsmedizin Berlin (Pädiatrie, Hochschulambulanzen für Naturheilkunde, Psychosomatik). Moderne didaktische Konzepte wie flipped classroom-Elemente, praxisorientierte Lernfälle und Selbsterfahrung werden integraler Bestandteil des Angebots sein. 3. Lernspirale Das Modul vertieft allgemeinmedizinische Kenntnisse aus vo-rangegangenen Semestern. Es werden v.a. häufige chronische Krankheitsbilder behandelt, insb. Stress-Folgeerkrankungen, Burnout, Erschöpfungszustän-de, Depressionen und Angsterkrankungen, sowie chronische Schmerzerkrankungen und weitere psychosomatische Erkran-kungen. Der Fokus wird dabei auf salutogenetische und resilienzfördern-de Aspekte im Umgang mit (arbeitsbezogenen) Belastungen und die präventiven und therapeutischen Möglichkeiten der Mind-Body-Medizin in diesen Bereichen und in Bezug auf die o.g. Indikationen erarbeitet und vertieft.
Anmerkungen zur Vorbereitung: Es sind keine Vorkenntnisse notwendig.
Übergeordnetes Lernziel: Die Studierenden sollen ... • Die zentralen Prinzipien von Gesundheitsförderung und Prävention, • Stresskonzepte und Stressfolgeerkrankungen und • einige der Hauptindikationen der wichtigsten Verfahren aus der Mind-Body-Medizin benennen können sowie • die Möglichkeiten und Grenzen der Mind-Body-Medizin erläutern können. Feinlernziele: Die Studierenden sollen... • interdisziplinäres Arbeiten und konstruktive Feedbackschlei-fen üben, • Potentiale und Herausforderungen von Team- und Grup-penprozessen kennen lernen, • Hilfreiche Kommunikationsstrategien inkl. Motivational inter-viewing, die durch u.a. KIT-Formate schon bekannt sind, weiterführend anwenden
Prüfungsformat (Ihres Wahlpflichtmoduls): • Anfertigung einer schriftlichen Kurzkonzepts zur Stressprä-vention oder zum Stressmanagement in einem ausgewähl-ten Bereich oder anhand eines Patient:innenbeispiels mit mündlicher Präsentation und Diskussion eines im Rahmen eines Abschlusskolloquiums mit strukturiertem Feedback. • Ausfüllen eines Fragebogens am Anfang und Ende des Wahlpflichtmoduls (jeweils ca. 15 Min.), der Erfahrungen und Einstellung zu Mind-Body-Medizin erfasst.
Fach gemäß ÄAppO:
  • Rehabilitation, Physikalische Medizin, Naturheilverfahren
Durchführende Einrichtungen:
  • CC01 - Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie - CCM
  • CC12 - Medizinische Klinik m.S. Psychosomatik - CBF/CCM
  • CC17 - Klinik für Pädiatrie m.S. Onkologie und Hämatologie - CVK
Zuständige Lehrende / Sekretariate:
 
Lernziel(e) der Veranstaltung – der/die Studierende soll…
keine Lernziele
 
Ausbildungsziele (keine Einträge)
Gegenstandskatalog 1 (keine Einträge)
Gegenstandskatalog 2 (keine Einträge)
Modul-Outcomes: (keine Einträge)
Vorhandene Medien
in Moodle:
keine Medien