Lehrveranstaltung Vorlesung, MW 3, M19, 5.FS, SoSe2024, MSM2

Vorlesung: 'Akute Leukämien und myeloproliferative Erkrankungen'

Lehrformat: Fachvorlesung (2.00 Std.)
Kurzbeschreibung: Bei den chronischen myeloproliferativen Neoplasien handelt es sich in erster Linie um die chronische myeloische Leukämie (CML), die Polyzythämie Vera (PV), die Essentielle Thrombozythämie (ET) sowie die primäre Myelofibrose (MF). Daneben existieren noch seltenere Entitäten, wie z.B. das hypereosinophile Syndrom (HES), die chronische Neutrophilenleukämie und andere. Allen Erkrankungen ist die chronische Hyperproliferation des Knochenmarkes mit unterschiedlicher Betonung einzelner Zellreihen gemeinsam. Als klinisches Leitsymptom können in allen Erkrankungen der Leistungsknick bzw. die Symptome der ineffektiven Hämatopoese (Anämie und Thrombopenie) gesehen werden. Aufgrund des erhöhten Zellumsatzes kann es bei allen diesen Erkrankungen zur Splenomegalie teilweise mit massiver Ausprägung kommen. Im Vergleich zu den akuten Leukämien sind alle chronischen myeloproliferativen Neoplasien mit einer relativ guten Prognose vergesellschaftet. Im Einzelnen kommt es bei diesen Krankheitsbildern zur Hyperleukozytose (CML), zur Polyglobulie (PV), zur Thrombozythämie (ET) bzw. zu dysplastischen Veränderungen aller drei Zellreihen. Im peripheren Blutbild (Differentialblutbild) zeigt sich oft eine typische Linksverschiebung mit dem Auftreten früher Vorstufen. Die Diagnose der CMPN wird in allen Fällen durch ein Differentialblutbild bzw. durch eine Knochenmarkpunktion mit Biopsie, Zytogenetik, sowie Zytologie und Molekulargenetik gestellt. Hierbei sind in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten typische Chromosomenveränderungen und molekularbiologische Veränderungen identifiziert worden. Insbesondere bei der CML konnte zunächst bei nahezu allen Patienten das sogenannte Philadelphiachromosom identifiziert werden, bei dem es sich um eine Translokation zwischen den Chromosomen 9 und 22 handelt. Auf Genebene kommt es hierbei zur Fusion der Gene bcr und abl mit der Expression eines spezifischen Fusionsproteines. Bei den sogenannten Philadelphia Chromosom negativen CMPN wie der ET, der MF und der PV, konnten in den vergangenen Jahren molekularbiologische Veränderungen im Sinne von Mutationen im JAKII Gen, im CAL R Gen sowie im MPL Gen nachgewiesen werden. Alle diese Mutationen sind wichtige Bestandteile der Diagnostik. Darüberhinaus sind aber insbesondere das BCR-ABL Fusionsprotein als auch das JAKII Protein zur Zielstruktur für zielgerichtete Therapieoptionen geworden. Hierbei gelten z.B. Substanzen wie Imatinib in Bezug auf die BCR-ABL Tyrosinkinase als auch Ruxolitinib in bezug auf die JAK II Kinase als typische zielgerichtete Therapieformen oral einzunehmender Tyrosinkinaseinhibitoren mit sehr gutem Tolerabilitätsprofil. Im Laufe der vergangenen Jahre konnte bei allen diesen Erkrankungen gezeigt werden, daß der Einsatz der o.g. zielgerichteten Therapien die bisherigen Therapien, bestehend aus zytostatischer Therapie bis hin zur allogenen Stammzelltransplantation erheblich verbessern konnten.
Übergeordnetes Lernziel: Die Studierenden sollen Veränderungen myeloischer Blutzellen (myeloproliferative Neoplasien und myelodysplastische Syndrome) erklären und voneinander abgrenzen können.
Lernspirale: Eine Erkrankung der myeloproliferativen Neoplasien, die CML, ist Thema eines Seminars in M19.
Fach gemäß ÄAppO:
  • Innere Medizin
Durchführende Einrichtung:
  • CC14 - Medizinische Klinik m.S. Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie - CVK
 
Lernziel(e) der Veranstaltung – der/die Studierende soll…
Wissen/Kenntnisse (kognitiv)
 
Ausbildungsziele (keine Einträge)
Gegenstandskatalog 1 (keine Einträge)
Gegenstandskatalog 2 (keine Einträge)
Modul-Outcomes: (keine Einträge)
Vorhandene Medien
in Moodle:
keine Medien