Lehrveranstaltung Seminar 3, MW 2, M31, 8.FS, WiSe2023, MSM2

Seminar 3: 'Biologische Grundlagen und alternative Hypothesen der Schizophrenie'

Lehrformat: Interdisziplinäres Seminar (2.00 Std.)
Kurzbeschreibung: In dieser Lehrveranstaltung wird exemplarisch anhand der psychiatrischen Modellerkrankung Schizophrenie der Bezug zwischen biologischen Erklärungsmodellen und klinischer Beobachtung bzw. therapeutischer Praxis aufgezeigt. Im Fokus stehen hierbei Kernsymptome der schizophrenen Psychosen wie Arbeitsgedächtnisstörungen oder die Wahnstimmung, die jeweils bestimmten zentralnervösen Netzwerken zugeordnet werden können. Beispielsweise können Arbeitsgedächtnisstörungen dem frontalen Kortex und seiner glutamatergen und GABA-ergen Neurotransmission zugeordnet werden oder die Entstehung von Wahnsymptomen einer dopaminergen Überfunktion im Bereich des ventralen Striatums und seiner Interaktion mit dem frontalen Kortex. Es soll erläutert werden, in welcher Form hier die experimentellen Befunde und insbesondere neurophysiologische Erkenntnisse zur Informationsverarbeitung in den wesentlichen zentralnervösen Netzwerken an der Symptomentstehung beteiligt sein können und welche therapeutischen Ansatzmöglichkeiten sich daraus ergeben. An einzelnen Beispielen soll weiterhin diskutiert werden, wie sich genetische Variationen, die das Risiko erhöhen, an einer schizophrenen Psychose zu erkranken, auf die genannten neuronalen Netzwerke auswirken können und so zur Symptomentstehung beitragen.
Anmerkungen zur Vorbereitung: Grundlagen zu Prinzipien der Neurotransmission und Neuroanatomie werden vorausgesetzt.
Übergeordnetes Lernziel: Obwohl gegenwärtig kein abgeschlossenes, kohärentes Erklärungsmodell für die Schizophrenie vermittelt werden kann, sollen die Studierenden erfahren, dass moderne Psychopharmakotherapie auf rationalen, biologisch gut begründeten Erklärungsansätzen basiert, und reflektieren, dass Tiermodelle für ein biologisches Verständnis unerlässlich sind, aber durch ihre Begrenztheit im Einzelfall eine kohärente Hypothesenbildung auch erschweren.
Lernspirale: Die Vorlesung baut auf den Modulen "Signal- und Informationssystem" und "Nervensystem" auf. Insbesondere wird Bezug genommen auf M04_Vorlesung "Erregung und Hemmung in neuronalen Netzwerken" & Seminar "Synaptische Signalverarbeitung" sowie M15_Vorlesungen "Prinzipien der Neurotransmission", "Basalganglien", "Neuronale Platizität", Seminare "Organisationsprinzipien des ZNS", "Lernen und Gedächtnis", "Bewußtsein und seine toxikologische Beeinflussung", Praktikum "Kognitive Funktion des präfrontalen Kortex" und Präparierkurs "Anatomie der Großhirnrinde".
Fächer gemäß ÄAppO:
  • Psychiatrie und Psychotherapie
  • Physiologie
Durchführende Einrichtungen:
  • CC02 - Institut für Neurophysiologie - CCM
  • CC15 - Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie - CBF
  • CC15 - Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie - CCM
Zuständiges Lehrsekretariat:
 
Lernziel(e) der Veranstaltung – der/die Studierende soll…
Wissen/Kenntnisse (kognitiv)
 
Ausbildungsziele (keine Einträge)
Gegenstandskatalog 1 (keine Einträge)
Gegenstandskatalog 2 (keine Einträge)
Modul-Outcomes: (keine Einträge)
Vorhandene Medien
in Moodle:
keine Medien