Vorlesung Epilog: 'Grenzüberschreitungen in der Medizin: Vom Nürnberger Kodex zur Entwicklung einer Bioethik '
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Lehrformat: |
Fachvorlesung (2.00 Std.) |
Kurzbeschreibung: |
Vor dem Hintergrund der im Seminar des Prologs problematisierten NS-Medizinverbrechen soll in der Vorlesung den durch den Nürnberger Kodex von 1947 vermittelten Impulsen für die Entwicklung ethischer Standards nach dem Zweiten Weltkrieg nachgegangen werden. Dabei soll berücksichtigt werden, dass auch Vertreter und Vertreterinnen der großen Berliner Medizinischen Fakultät sich umfassend und bereitwillig für Ziele und Maßnahmen des NS-Regimes in Anspruch nehmen ließen und damit ihre Kliniken zu Tatorten einer Rassen-, Leistungs- und Vernichtungsmedizin machten.
Es soll insbesondere vermittelt werden, dass auch vor dem Hintergrund der Entstehung einer modernen Zivilgesellschaft nach 1945 und der rasanten Weiterentwicklung der Medizin wesentliche Regeln für die medizinische Forschung am Menschen weiterhin auf den Nürnberger Grundsätzen beruhen. Medizin- und Bioethik sind demnach in ihren heutigen Institutionalisierungsformen, Standards und diskutierten Gegenständen nur vor dem Hintergrund einer Umwertung des Verhältnisses von Technik und Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg zu verstehen.
Die Studierenden sollen verstehen, dass zentrale moralische und ethische Kriterien heutigen ärztlichen / wissenschaftlichen Handelns als unmittelbare Reaktion auf die Erfahrungen mit der Medizin des Nationalsozialismus formuliert wurden. Die Fokussierung auf den NS wird dabei durch Beispiele aus der Nachkriegszeit (auch DDR-Zeit der Charité) erweitert werden, allerdings nicht im Sinne einer historischen Relativierung, sondern zur Verdeutlichung und Konkretisierung der grundsätzlichen Problematik. |
Anmerkungen zur Vorbereitung: |
Vorlesung (Modul 7 „Wissenschaftliches Arbeiten I“) und Seminare (GäDH im 7. Fachsemester bzw. Prolog Modul 21 „Abschlussmodul 1. Abschnitt“) zur NS-Medizin. |
Übergeordnetes Lernziel: |
Die Studierenden sollen am Beispiel des NS die wissenschaftliche Logik unethischer Menschenexperimente erkennen und einordnen können. Vor diesem Hintergrund sollen sie spezifische Argumentationsstränge aktueller medizinethischer Debatten am Beispiel der „Aktiven Sterbehilfe“ erläutern können. Sie sollen schließlich die Relevanz medizinethischer Grundsätze für ihr eigenes medizinisches und wissenschaftliches Handeln im Rahmen ihrer Aus- und Weiterbildung erkennen können. |
Lernspirale: |
Die Veranstaltung legt damit zugleich die Grundlage für den notwendigen Einbezug medizinethischer Fragestellungen in die klinische Ausbildung in den folgenden Modulen (insbesondere Alter, Kinder, Psychiatrie). |
Fach gemäß ÄAppO: |
- Geschichte, Theorie, Ethik der Medizin
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Durchführende Einrichtung: |
- CC01 - Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin - CBF
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Zuständiges Lehrsekretariat: |
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Lernziel(e) der Veranstaltung – der/die Studierende soll…
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Wissen/Kenntnisse (kognitiv) |
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Ausbildungsziele |
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Gegenstandskatalog 1 |
(keine Einträge)
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Gegenstandskatalog 2 |
(keine Einträge)
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Modul-Outcomes: |
(keine Einträge)
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Vorhandene Medien in Moodle: |
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