Kurzbeschreibung: |
UaK F19 wird hier im Querschnittsfach Q13 Schmerztherapie unterrichtet.
Bei manchen Schmerzerkrankungen ist eine Schmerzanamnese die entscheidende diagnostische Grundlage.
Zudem muss bei Verdacht auf eine psychische Komorbidität diese abgeklärt werden. Anhand der Chronifizierungsstadien und der Diagnosesysteme sowie bei den Überlegungen zum Umgang mit Schmerzkranken ergibt sich eine außerordentliche Schwierigkeit der Unterscheidung zwischen Patienten mit hoher Chronifizierung organischer Schmerzen und solchen mit somatoformen Schmerzerkrankungen, da die Übergänge zwischen beiden Diagnosegruppen fließend sind. Trotzdem erscheint es wichtig, eine Differenzierung vornehmen zu können, insbesondere die eindeutig überwiegende psychische Genese der somatoformen Schmerzstörung gerade auch wegen der therapeutischen Konsequenzen zu erfassen.
Bei der Anamneseerhebung können Indikatoren für eine somatoforme Schmerzstörung erfasst werden:
• Bei der Schmerzschilderung werden anatomische Grenzen der sensiblen Versorgung nicht eingehalten.
• Es erfolgt eine starke Ausbreitung nach oft lokalem Beginn.
• Die Angaben zu Modalität und Lokalisation wechseln.
• Die Schmerzmerkmale, z.B. der Schmerzcharakter werden weniger typisch bis vage geschildert.
• Die Schmerzintensität wird als überwiegend oder durchgehend hoch und ohne Modulation, z.B. in Form freier Intervalle angegeben.
• Organbefunde fehlen, sind unspezifisch oder sind Zufallsbefunde, die nicht zu der Beschwerdeschilderung, zumindest nicht der ursprünglichen, passen.
• In der Vorgeschichte oder aktuell finden sich eine Reihe funktioneller Beschwerden.
• Die Patienten sind auf die Schmerzen fixiert, ihr Denken kreist um die
Schmerzen.
• Der Leidensdruck ist in der Schmerzschilderung oft wenig zu spüren, diese erfolgt eher in affektiven denn in sensorischen Adjektiven.
• Hinweise auf eine ursächliche Verknüpfung mit psychosozialen Konflikten deuten sich mitunter schon in der Erstanamnese an.
Typische Ziele in der psychosomatisch-psychotherapeutischen Schmerztherapie:
• Vermittlung einer biopsychosozialen Krankheitstheorie.
• Verbesserung der schmerzbezogenen Selbstbeobachtung.
• Erlernen von Entspannung als Schmerz- und Streßbewältigungstechnik.
• Aktivitätsaufbau bzw. Aktivitätsregulation.
• Identifizierung dysfunktionaler Gedanken und Einstellungen und ihre Modifikation.
• Identifizierung von neurotischer Fixierungen (Konflikte), psychischer Abwehr, Übertragungsphänomen und deren Durcharbeitung.
• Abbau von Depressivität, Hilf- und Hoffnungslosigkeit.
• Abbau operanter Mechanismen der Schmerzaufrechterhaltung und Vermittlung von Problemlösekompetenzen.
• Aufbau von Selbsteffizienzüberzeugungen.
• Verbesserter Umgang mit dem Gesundheitssystem.
Bitte beachten Sie, dass die für den UaK angegebenen Themen, je nach aktuellem Patientenkollektiv, in variabler Reihenfolge behandelt werden können! |