Seminar 3: 'Historische und ethische Aspekte der Genetik'
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Lehrformat: |
Integriertes interdisziplinäres Seminar (2.00 Std.) |
Kurzbeschreibung: |
Im Seminar soll die historische Entwicklung der Erblehre/Humangenetik seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert und ihre Etablierung als Disziplin in der Medizin besprochen werden. Im Zentrum stehen dabei Fragen nach der Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in medizinische Handlungsstrategien und gesundheitspolitische Programmatiken. Schwerpunkte sind dabei die Umsetzung der Erblehre in die nationalsozialistische Bevölkerungspolitik bis 1945 sowie die Herausforderungen, die sich aus den neuesten Erkenntnissen und methodischen Entwicklungen in der Humangenetik ergeben. Es sollen Perspektiven eines sozial und ethisch vertretbaren Umgangs mit den diagnostischen Möglichkeiten der Humangenetik diskutiert werden. Dabei sollen auch Fragen zum Verhältnis von individuellen und gesellschaftlichen Erwartungen einerseits und ärztlicher Verantwortung andererseits angesprochen werden. |
Anmerkungen zur Vorbereitung: |
Vorausgesetzt werden Grundkenntnisse zur Genetik (Evolutionstheorie, Darwinismus, Mendelsche Gesetze, Hardy-Weinberg-Gesetz, Struktur der DNA) sowie zur Geschichte des Nationalsozialismus. Ein Einführungstext (Schmuhl, Hans-Walter: Das "Dritte Reich" als biopolititsche Entwicklungsdiktatur. Zur inneren Logik der nationalsozialistischen Genozidpolitik. In: Jüdisches Museum (Hrsg.): Tödliche Medizin. Rassenwahn im Nationalsozialismus. Göttingen 2009, S. 8-21) wird ebenso wie eine kurze Information zu den Möglichkeiten der modernen Humangenetik und zum Gendiagnostikgesetz über „Moodle“ zur Verfügung gestellt. Die Texte dienen der inhaltlichen Vorbereitung des Seminars und bilden die Grundlage einer gemeinsamen Diskussion. |
Übergeordnetes Lernziel: |
Die Studierenden sollen die historische Entwicklung der Genetik sowie die Grenzen der genetischen Diagnostik und das in diesem Zusammenhang relevante Gendiagnostik-Gesetz beschreiben können. |
Lernspirale: |
Die Studierenden sind grob orientiert zum Prozess der Vernaturwissenschaftlichung der Medizin im ausgehenden 19. Jahrhundert. Sie haben in vorhergehenden Veranstaltungen den weitgehenden Deutungsanspruch der Genetik kennen gelernt, der nun historisch problematisiert wird. Die Bedeutung von medizinischer und professioneller Gewalt wird im Modul 6 „Gesundheit und Gesellschaft“ wieder aufgegriffen. Die genetische Diagnostik wird in späteren Lehrveranstaltungen vertiefend besprochen und diskutiert. |
Fächer gemäß ÄAppO: |
- Geschichte, Theorie, Ethik der Medizin
- Biologie für Mediziner
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Durchführende Einrichtungen: |
- CC01 - Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin - CBF
- CC17 - Institut für Medizinische Genetik und Humangenetik - CVK
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Zuständiges Lehrsekretariat: |
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Lernziel(e) der Veranstaltung – der/die Studierende soll…
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Wissen/Kenntnisse (kognitiv) |
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Einstellungen (emotional/reflektiv) |
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Ausbildungsziele |
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Gegenstandskatalog 1 |
(keine Einträge)
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Gegenstandskatalog 2 |
(keine Einträge)
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Modul-Outcomes: |
(keine Einträge)
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Vorhandene Medien in Moodle: |
keine Medien |